Frachtdrohne will schneller als ein Schiff und billiger als ein Jet sein. (Foto: Natilus)
Frachtdrohne will schneller als ein Schiff und billiger als ein Jet sein. (Foto: Natilus)

Wenn es nach dem kalifornischen Startup „Natilus“ geht, soll die Luftfracht in Zukunft dank Riesen-Drohnen merklich günstiger werden. Langfristiges Ziel ist es, mit amphibischen autonomen Fluggeräten in der Größe einer Boeing 777 die Kosten um die Hälfte zu senken.

Frachtdrohne will schneller als ein Schiff und billiger als ein Jet sein. (Foto: Natilus)
Frachtdrohne will schneller als ein Schiff und billiger als ein Jet sein. (Foto: Natilus)

Ein langer Weg
Der Weg ist jedoch noch lang. Diesen Sommer soll es zunächst erste Testflüge mit einem knapp 10 Meter langen Prototypen geben. Bis 2020 soll dann eine Drohne in voller Größe folgen.

Goldener Mittelweg
Derzeit gibt es für Überseefracht zwei Transportvarianten: langsam und billig per Schiff oder schnell und teuer per Flugzeug. Das Startup Natilus hofft darauf, mit seinen Drohnen einen goldenen Mittelweg zu eröffnen. Als Beispiel dient die Strecke von Los Angeles nach Schanghai. Der Transport von gut 9.000 Tonnen Fracht soll demnach nur 30 Stunden dauern und somit 17 Mal schneller sein als per Schiff. Im Vergleich zu einer Boeing 747, die nur elf Stunden braucht, würden sich die Kosten auf knapp 130.000 US-Dollar halbieren.

Möglich machen sollen das Drohnen in der Größe eines Jumbo-Jets, die Propellerturbinen, Mantelstromtriebwerke und normalen Flugzeugtreibstoff nutzen, berichtet „Fast Company“. Die Drohnen sollen in einer Höhe von rund 6.000 Metern verkehren. Um Probleme mit Luftfahrtbestimmungen zu vermeiden, will Natilus von vornherein auf Überlandflüge verzichten.

Erste Schritte
Dem Startup schwebt vor, seine Drohnen sowohl an Logistiker, aber auch Großhandelsketten zu verpachten oder verkaufen. Laut Natilus-CEO Aleksey Matyushev ist auch denkbar, selbst eine Flotte zu betreiben und zu fliegen. Das ist natürlich alles noch Zukunftsmusik, denn noch befindet sich das Projekt in einer relativ frühen Phase.

Für diesen Sommer sind erst einmal von der US-Luftfahrbehörde FAA genehmigte Tests mit dem kleineren Prototyp vorgesehen. Auf Dauer hofft Matyushev, 30-Stundenflüge mit rund 320 Kilogramm Fracht von L.A. nach Hawaii durchzuführen. Die erste Jumbo-Jet große Drohne soll dann bis 2020 folgen und dann die nötigen Tests und Zertifizierungen durchlaufen, bevor die Transportdrohne in die kommerzielle Nutzung geht.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein