Das Jungunternehmen hiLyte ermöglicht die einfache Stromproduktion mit billigen und ausrechend verfügbaren Materialien. (Bild: Video-Screenshot)
Das Jungunternehmen hiLyte ermöglicht die einfache Stromproduktion mit billigen und ausrechend verfügbaren Materialien. (Bild: Video-Screenshot)

Forscher des EPFL-Startups hiLyte haben eine grüne Batterie für die Dritte Welt entwickelt, die für Licht sorgen oder Smartphones laden kann. So sollen Power Banks, die herkömmliche Batterien benötigen, und umweltbelastende Kerosinlampen abgelöst werden. Die ersten Batterien dieser Art werden gerade von Familien in Tansania getestet.

Das Jungunternehmen hiLyte ermöglicht die einfache Stromproduktion mit billigen und ausrechend verfügbaren Materialien. (Bild: Video-Screenshot)
Das Jungunternehmen hiLyte ermöglicht die einfache Stromproduktion mit billigen und ausrechend verfügbaren Materialien. (Bild: Video-Screenshot)

Dünger
Die hiLyte-Lösung setzt auf leicht zu beschaffende, preiswerte Ausgangsmaterialien. Zunächst füllen die Besitzer Eisenfolie, Kohlenstofffilz und Kaffeefilterpapier in die Kammern der Batterie. Dann gießen sie Wasser, in das Eisensulfat eingerührt wird, in den Stromspeicher. Diese Flüssigkeit saugt das Filterpapier auf, sodass die Eisenfolie langsam aufgelöst wird. Bei diesem Prozess werden Elektronen frei, die sich als elektrischer Strom nutzen lässt.

Die Nutzer des Stromspeichers können diesen über einen USB-Anschluss zur Versorgung von elektronischen Geräten wie Smartphones und Laptops und von Leuchtdioden nutzen. Eine Lampe, die zum Lesen und Lernen am Abend ausreicht, leuchtet damit fünf Stunden lang. Zum Schluss befindet sich in der Batterie Eisen-Sulfat (FeSO4), das zwar ätzend ist, sich jedoch gut als Dünger nutzen lässt.

Zwölf Cent
Die Batterie kostet nach derzeitiger Kalkulation einmalig 12,- US-Dollar. Pro Ladung sind zum Kauf der Ausgangsmaterialien noch einmal 12 Cent nötig. Das ist weitaus günstige als der Einsatz von Kerosin, das zudem nur für die Beleuchtung reicht. Das Einatmen der Dämpfe beim Verbrennen ist außerdem gesundheitsschädlich.

Derzeit konzentrieren sich Briac Barthes, Master im Fach Maschinenbau, und seine Mitstreiter auf Tansania. Sie denken jedoch an die Vermarktung in anderen Ländern. Weltweit haben rund eine Mrd. Menschen keinen Zugang zu Elektrizität.

Die Tochter einer der afrikanischen Testfamilien konnte mithilfe der neuen Batterie ihr Studium fortsetzen, weil sie zum Lernen auf den Abend angewiesen war.

„Wenn Menschen Licht haben ändert sich die Art, wie sie miteinander interagieren“, sagt Barthes. Das verbessere auch das soziale Verhalten.

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