Für 3,6 Mrd. US-Dollar will Verizon drei US-Kabelanbietern ihre Mobilfunk-Frequenzen abkaufen. Sofern das Geschäft behördlich genehmigt wird, kann das Unternehmen dadurch seine Kapazitäten deutlich ausbauen. Doch ein weiterer Aspekt der Vereinbarung könnte die Branche langfristig verändern.

Im Deal zwischen Verizon und den Kabelanbietern Comcast, Time Warner Cable und Bright House Networks findet sich eine Vereinbarung, dass der Mobilfunkanbieter künftig auch die Dienste der TV-Unternehmen vertreiben darf. Für die Gegenseite gilt das Gleiche. In Zukunft könnten somit in den USA Mobiltelefon, Festnetztelefon, Internet und Fernsehnen gemeinsam angeboten und abgerechnet werden, berichtet die New York Times.

„Bedeutendster Deal aller Zeiten“
Eine Partnerschaft zwischen ehemaligen Todfeinden nennt Craig Moffett, Analyst bei Sanford Bernstein & Company die Vereinbarung. Es sei der bedeutendste Deal aller Zeiten in der Branche – auch wenn die Verkaufssumme mit weniger als 4 Mrd. US-Dollar in diesem Zusammenhang vergleichsweise niedrig erscheint. Der Deal muss jedoch von der Federal Communications Commission und dem Justizministerium genehmigt werden. In einem vergleichbaren Fall, der geplanten Übernahme von T-Mobile USA durch AT&T, hatten die Regulatoren Bedenken geäußert.

Bis zur Entscheidung könnte es noch bis Mitte kommenden Jahres dauern, erst dann will Verizon die Genehmigung einholen. Der Verkauf gilt als weiteres Signal für die Einsicht der Kabelanbieter, auch im Mobilfunkgeschäft mitmischen zu müssen und selbst Geschäftszweige in dieser Richtung aufzubauen, um Handys zu verkaufen. Stattdessen wollen die Unternehmen die Dienste von Verizon vertreiben, um so ihr Geschäftsfeld zu erweitern.

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