Angela Serpe, Mitarbeiterin der Universität von Cagliari und Mitbegründerin des Spinoff-Unternehmes 3R Metals, hat ein neuartiges Verfahren zur Verwertung ausgedienter Hightech-Produkte entwickelt. Im Gegensatz zu den bisher üblichen Technologien geschieht die Rückgewinnung der verwendeten Edelmetalle ohne den Einsatz von Hochtemperaturen.

Handys: Alte Geräte haben weiterhin einen Wert (Foto: aboutpixel.de/mpdrei master)
Handys: Alte Geräte haben weiterhin einen Wert (Foto: aboutpixel.de/mpdrei master)

„In jeder Tonne Elektronikmüll stecken durchschnittlich allein 16 Gramm Gold“, sagt die 36-jährige Wissenschaftlerin. „Da das von uns eingesetzte Molekül bei Raumtemperatur reagiert, ist das Verfahren nicht nur weniger aufwändig, sondern zugleich auch emissionslos.“ Beim Gold werde lediglich reines Wasser als Lösungsmittel verwendet. Es sei auch für ausgediente Handys und Tintenstrahldrucker-Patronen geeignet.

Die Chefin der Mitte 2008 gegründeten 3R Metals hatte bereits im Jahr 2000 in Zusammenarbeit mit Kollegen der Universität von Triest damit begonnen, Methoden zur Rückgewinnung von Palladium aus alten Katalysator-Auspuffen zu entwickeln.

Das in Cagliari auf den Punkt gebrachte Verfahren ist auch für andere Edelmetalle wie Platin, Gold und Kupfer geeignet. Nach der Patentierung in Italien ist kürzlich auch ein Antrag beim Europäischen Patentamt gestellt worden. Für ihre Forschungsarbeit wurde Serpe mit dem diesjährigen Preis des „Italian Women Innovators and Inventors Network“ ausgezeichnet.

Die von der sardischen Wissenschaftlerin entwickelte Technologie war von der regionalen Foschungsstelle Sardegna Ricerche finanziell unterstützt worden. Einzelheiten des Verfahrens sind im „Journal of the American Chemical Society“ beschrieben.

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