Deutsche Smartphone-User geben im Jahr knapp 25 Mio. Euro für Apps des Branchenriesen Apple aus. Obwohl es den Kassenschlager iPhone bald in der vierten Generation geben wird, dominieren kostenfreie Angebote. Die Zahlen zeigen einen Trend hin zu Gratissoftware. 80 Prozent der heruntergeladenen Applikationen sind gratis – und das, obwohl rund 75 Prozent der Programme kostenpflichtig sind. Zu diesem Ergebnis kommt die Unternehmensberatung Simon-Kucher & Partners in ihrer aktuellen Branchenerhebung.

„Kostenloskultur“ dominiert

Bild: iPhone
Geschäft mit Apps blüht nur langsam auf (Foto: pixelio.de, Kigoo Images)

„Dass der Großteil der Nutzer kostenfreie Angebote bevorzugt, ist nicht neu. An der Tendenz hat sich in den vergangenen Jahren nicht viel geändert. Ohnehin fungieren viele der Apps als Werbeträger oder in Form von Lite-Versionen als Ansporn, Vollversionen zu erwerben“, sagt Hanno Welsch, Initiator und Sprecher des Verbands der iPhone-Entwickler deutschsprachiger Apps (vieda). Diese Einschätzung teilen auch die 200 befragten Smartphone-Nutzer. Die „Kostenloskultur“ hat sich damit weiter manifestiert.

Auch wenn Anbieter wie Apple derzeit nur wenig am Geschäft mit Apps verdienen, geben die Zukunftsprognosen allen Grund dazu, optimistisch zu sein. Angesichts der rasant wachsenden Smartphone-Nutzer-Zahl prognostizieren Experten einen Boom beim Content-Verkauf. „Vor allem sollte man das iPad in seiner Vehikelfunktion für Apps nicht unterschätzen. Angesichts der großen Verkaufserfolge in den USA und erster positiver Erfahrungsberichte, ist mit einem höheren Absatz bei Apps zu rechnen“, unterstreicht Welsch.

Apples App Store am beliebtesten

Unter den Anbietern der Software bleibt Apple weiter unangefochtener Spitzenreiter. Dies ist auch darin begründet, dass mehr als 80 Prozent der befragten Studienteilnehmer Smartphones der Marken Apple oder Blackberry besitzen. Das Fazit ergibt sich auch vor dem Hintergrund der überwiegenden privaten Nutzung des iPhones und des eher geschäftlichen Gebrauchs des Blackberrys. Kaum verwunderlich ist auch, dass der Apple App Store in Sachen Bekanntheit dominiert. Rund 90 Prozent der Besitzer eines iPhones oder iPod Touchs kennen diesen gut.

Kostenpflichtige Apps werden im Gegensatz zu Gratissoftware nur dann heruntergeladen, wenn diese einen Mehrwert bieten. Im Quartal lädt ein Nutzer des Apple App Stores dort rund zehn Apps herunter. Der durchschnittliche Preis liegt hierbei bei rund 3,50 Euro je Programm. Bei Blackberry hingegen wird nur eine kostenpflichtige App gekauft, die aber mit etwa fünf Euro zu Buche schlägt. Hochgerechnet würde ein typischer Apple-Kunde demnach knapp 30 Euro im Jahr für Apps ausgeben. Ein Blackberry-Kunde gibt dafür nur knapp 20 Euro im Jahr aus.

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